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Jean-Philippe Rémy ist Leiter des afrikanischen Büros für die Zeitschrift Le Monde, seit vielen Jahren Korrespondent in Johannesburg und ein großer Reporter, der den Kontinent auf der Suche nach Ereignissen durchforstet. An seiner sensiblen und beinahe literarischen Feder erkennt man die scharfe Schreibweise dieses Journalisten, der punktuell auch über das Zeitgeschehen außerhalb des Kontinents berichtet, hauptsächlich aus Kriegsgebieten.

Im Jahr 2013 hat er gemeinsam mit dem Fotoreporter Laurent Van der Stockt den Prix Bayeux Calvados erhalten für ihre Reportagen in Syrien, in denen sie den Beweis für die Verwendung von Blausäure gegen Zivilisten erbracht haben, wobei die Urheber höchstwahrscheinlich die Streitkräfte des Regimes von Baschar al-Assad waren.

2018 hat Jean-Philippe Rémy außerdem den Prix Ouest-France Jean-Marin erhalten für seine bemerkenswerte Untersuchungstätigkeit in einem schwer zugänglichen Gebiet, dem seit 2015 vergessenen Kriegsgebiet: dem Jemen.

Als erfahrener Journalist praktiziert Jean-Philippe Rémy eine ganzheitliche Form der Reportage, welche die gewissenhafte Tatsachensuche, die Beschreibung der Realität durch eine bildhafte und pädagogische Schreibweise und eine detaillierte Vorbereitungsarbeit vereint, die den aktuellen Ereignissen einen historischen und kontextuellen Rahmen gibt.

Diese Art der ganzheitlichen Reportage knüpft erneut an das klassischste aller Genres an, für das in Frankreich oft als Vertreter Albert Londres oder Joseph Kessel genannt werden: Zeuge der Geschichte zu sein, sie zu erzählen, indem man in den Bericht alle nützlichen Quellen (Menschen vor Ort, Experten im Thema, Archive etc.) und nach Bedarf alle journalistischen Genres (Interview, Ermittlung, Chronik, Analyse etc.) einfließen lässt.